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Ein Brief,
vom 31.6.2013, auf den ich bis heute (17.8.2013) keine Antwort antwort bekommen habe:
HANS -EBERHARD SCHULZ
Holsteiner Str. 1
23617 Stockelsdorf
Telefon: 0451 498071
Pastor.h-e.schulz@gmx.de
www.pastorhanserberhardschulz.de
Stockelsdorf, den 17. Aug. 2013.
Sehr geehrte Schwestern und Brüder
Als ich den letzten Gemeindebrief las, dachte ich, ich sollte dazu Stellung nehmen. Während, einer
Norwegenreise habe ich nachfolgenden Text geschrieben. Vielleicht eine Anregung zu einer Antwort oder zu
einem Gespräch?
Als ich gestern wieder in Stockelsdorf eintraf, fand ich den Fragebogen in meinem Briefkasten. Am
Abgabetermin. Ich habe ihn gestern Abend noch ausgefüllt. Ob meine „Männer“ ihn bekommen haben oder
zufällig auf ihn gestoßen sind, weiß ich nicht. Hat ihn auch der Kirchenchor bekommen?
Viele Grüße
Gemeindereform
„Ein Fünklein zum Hoffen, der Himmel ist offen, Scheine liebes Licht, Licht von Gottes Angesicht“ war der
Refrain des Weihnachtsspieles „Nele geht nach Betlehem“, das ich über mehrere Jahre von meinen
Konfirmanden zur Adventszeit in der Gemeinde aufführen ließ. In diesem Laienspiel nervt eine Tochter ihre
Mutter in den „Festvorbereitungen“. Weil das „Christkind“ aus Bethlehem kommen soll, sucht Nele „Betlehem“.
Sie geht im Dorf von Haus zu Haus und trifft dabei auf manch einen „wartenden“ Mitbewohner, der sich über
den Besuch des Kindes mit seinen Fragen und Geplapper erfreut.
„Vor Ort“ ist ein weites Feld, das nach Menschlichkeit hungert. Entertainment ist überall angeboten.
Gemeinde ist erst als Gemeinschaft lebendig und attraktiv.
Geht man nach den biblischen Zeugnissen, bedarf es der persönlichen Berufung.
Wir sind gesandt, nach meinem Verständnis berufen, Menschen zu dienen und nicht, um antike Gottesbilder zu
kommunizieren oder zu predigen, um zu bekehren. Gefragt sind offene Gespräche, die dem Alltagswissen
gerecht werden.
Ich erinnere an die „missionarischen“ Aktivitäten, die der Sprengel Hamburg vor mehr als zwanzig Jahren mit
hohem Kostenaufwand betrieben hat. Von einem Erfolgsbericht habe ich nie etwas gelesen oder gar gehört.
Desgleichen hat ca. 5 Jahre davor die Bayrische Landeskirche mit einer modernen Marketinggesellschaft eine
große Aktion durchgeführt. Schon damals war das dürftige Ergebnis bekannt. Außer Spesen nichts gewesen.
Vielleicht scheiterte es an der Frage, was die Kirche überhaupt zu verkaufen hat, mit welchem Produkt sie der
Öffentlichkeit dienen will.
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Wie steht es um Frust, Lust, Animositäten, Respekt und Tabus in den Gremien unserer Kirchengemeinde? –
eventuell im Vergleich zu den „Konventen“ - Hat es da je eine Supervision oder gar eine regelmäßige
Supervision gegeben?
Im Kirchenvorstand
In der Dienstbesprechung der Pastoren
In der Mitarbeiterbesprechung
Im Helferkreis
Im Besucherdienst
Mit dem Personal der einzelnen Kindergärten
Die Supervision in meinem „Besucherkreis“ ist mir misslungen. Das zarte Pflänzlein verdorrte: Die Willigen
beschränkten sich letztendlich auf Geburtstagsbesuche bei ihnen bekannten Personen, - bis zu ihrem Tod. Andere
sprangen ab, weil man ihnen immer wieder die Frage stellte: Warum kommt der Pastor nicht selber? – Heute
höre ich vereinzelt die Klage, dass niemand mehr kommt.
Wie kritisch sehen Sie die regelmäßig wiederkehrenden Veranstaltungen, die Sie selbst verantworten? –
Tauschen sie sich darüber ernsthaft mit Kollegen vor Ort oder mit anderen Kollegen/übergemeindlichen
Einrichtungen aus?
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Es geht um persönliche Pfunde/Begabungen, die requiriert und für die Bedürftigen aktiviert werden wollen.
Mit Geld kann man Seelen kaufen: Archibald Joseph Cronin „ Der Schlüssel zum Himmelreich.“ Mit Geld kann
man Geld machen oder es verspielen. Viele schauen sehnsüchtig über den Tellerrand, statt ihre eigene Suppe
auszulöffeln.
Wir alle sind reich an Freizeit! ? Wo wird Freizeit nicht überall verdaddelt. (Am Fernseher am meisten: Sport im
Fernsehsessel, nicht auf dem Sportplatz. Familienleben bei „Reich und schön“, - zu Hause tote Hose. Am PC
Ballerspiele in high Quality. - Die demokratisch gewählte „Rot-grüne“ Regierung verteidigt mit Steuergeldern
unsere Freiheit am Hindukusch.)
Viele sind berufen, wenige sind auserwählt. Es gibt nur trügerische Massenbewegungen, zu denen auch das
Weltjugendtag 2005 von Benedikt XVI. gehört, wie auch unsere Kirchentage!
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Jeder ist in unserer Wohlstandsgesellschaft bedürftig. Aufklärung durch „Politische“ Predigt! - Nichts anderes hat
Jesus zu seiner Zeit getan!
Gerechtigkeit, welche brauchen wir: Die vor Gott gilt oder, die ein staatliches Gericht spricht oder die wir im
persönlichen Gespräch und auf der Ebene der Vergebung schaffen?
Beerdigungen: Was machen wir mit dem Spruch „Keiner ist so gut, wie sein Nachruf, keiner ist so schlecht,
wie sein Ruf“?
Da ist die sich öffnende Schere zwischen Arm und Reich. Reicher werden die Reichen durch Werbung:
Markenkleidung, die durch das Label nur teurer, selten besser ist. (Prestige vor Vernunft!)- Heimbewohner, für
die wir keine Zeit haben. (Warum möchten wir selbst nicht ins Heim?)
Die aktiven Leistungsträger. (Wie viele lassen in ihrer Freizeit die „Sau raus?)
Frauen (Eine tüchtige Hausfrau bewirkt in der Familie mehr und spart mehr Geld, als sie in einem Job verdient.)
Männer (Sind Profis in Fragen des Sports und in der Politik, engagieren sich aber weder körperlich noch
geistig).
Die Rentner. (Viele wissen mit ihrer Freizeit nichts anzufangen und hätten gerne mehr Geld um an
Freizeitangeboten wie Reisen teilzunehmen.)
Die Alten. (Hohes Alter zu Lasten fremder Leute Kinder. Ihre alten Geschichten von Armut, Not, Krieg und
früheren Zeiten will keiner zum x-ten Male hören).
Ehepaare. (Brauchen Stimulanzien, um ihren Sex zu verbessern, wollen aber keine störenden Kinder)
Jugendliche ( Pubertät, Sexualität, Partnerschaft, Freundschaft, Mobbing, Konsum, Freizeit)
Kinder (Die vielfältigen Formen des Missbrauchs in der eigenen Familie, in der Verwandtschaft,
Nachbarschaft, öffentlichen Institutionen).
(H-E.S.20.06.2013)
Gemeindebefragung
Am 28.09.2013 war ich bei der Rechnungsführerin der Kirchengemeinde Stockelsdorf,
Frau Horstmann, um mir eine Rechnung erstatten zu lassen. Dabei erhielt ich beiläufig die
Publikation der „Ergebnisse der Gemeindebefragung“. Nach dem Studium dieser
Veröffentlichung, stand für mich fest: Zur Informationsveranstaltung über diese Befragung
am Mittwoch, dem 11.September um 19 Uhr 30 gehe ich hin. Ich hatte so manch eine
Frage, die ich auch in meinem Männerbibelgesprächskreis am Montag, dem 2.9.
ansprach. Aber auch der Vorsitzende des Gemeinderates rief mich am 5.9.an. Nur war ich
nicht zu Hause. Er sprach auf meinen Anrufbeantworter, um mir ein Gespräch anzubieten
und lud mich alternativ für Mittwoch ein.
Zur obigen Veranstaltung hatten sich 16 Personen eingefunden. Davon war eine
Vertreterin der Firma „Aserto“ anwesend, die für die Befragung beauftragt war,
mindestens 4 hauptamtliche Mitarbeiter (von 100) der Kirchengemeinde, ferner
mindestens zwei Ehrenamtliche, mindestens vier Besucher aus der Kirchengemeinde (von
8.800) und der Vorsitzende des „Gemeindeentwicklungsteams“. SS: Zehn Personen. Wer
von den übrigen sechs Personen im Kirchengemeinderat ( 12 gewählte Mitglieder? )
oder im Ausschuss mit dieser Aktion beauftragt war, weiß ich nicht.
An Hand von Tabellen, die die Firma erstellt hatte, wurden uns die Ergebnisse gedeutet.
Auch wurde uns eine Zusammenfassung der „Freien Rückäußerungen“ vorgetragen.
Meine Frage nach dem repräsentativen Ergebnis erübrigte sich. Die Fragebögen wurden
dem beliebigen Zugriff überlassen. Die Ergebnisse sollten nicht „aus dem eigenen Saft“
kommen.
Nach meinen Erkenntnissen wusste selbst manch eine hauptamtliche wie manche
ehrenamtliche Mitarbeiter wussten nichts von der bevorstehenden oder laufenden
Aktion, die wegen der bevorstehenden Sommerferien auch auf 14 Tage beschränkt
wurde. „Im Blickpunkt“ gab es auch keinen Hinweis, aber in den „LN“, die war aber am 11-
9.nicht vertreten.
Im Ergebnis wunderte man sich, dass so viele Angebote der Kirchengemeinde in der
Öffentlichkeit unbekannt sind, wo doch das Kirchenblatt „Blickpunkt Kirche“ regelmäßig
an alle Haushalte verteilt wird. – Aber gibt es denn überhaupt unter den
Verantwortlichen eine Wahrnehmung von dem, was in der Gemeinde geschieht? So ist es
mir aufgefallen, dass in der Befragung der Konfirmandenunterricht nicht vorkommt. Auf
meinen Hinweis erfuhr ich, dass der ursprüngliche Fragebogen, - ausgearbeitet von der
Firma -, schon sieben Seiten hatte. Das wurde um die Befragten nicht zu überfordern auf
fünf Seiten gekürzt. Dass aber das Angebot „Jugendgruppenleiterintensivausbildung“
nicht gestrichen, aber in der Gemeinde unbekannt ist, deutet u.a. darauf hin, dass die
Pfadfinderarbeit wie auch die kirchenmusikalischen Angebote im Gemeindehaus
Schulweg in der Wahrnehmung der Verantwortlichen größer ist.
Dass diese Befragung auch aus dem Blickpunkt von Wirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit
her gestaltet ist, ergibt sich mir auch aus der ersten Feststellung der Firma:
„Es gibt eine hohe Diversität der Angebote.
Die Veranstaltungsangebote sollten gestrafft werden.“
Die vielen Kleingruppen werden überwiegend von Ehrenamtlichen geleitet. Dies sogar mit
viel Zeitaufwand und erfordert persönlichen Arbeitseinsatz. Sozial gesehen, christliche
Nächstenliebe. Publikumswirksame Veranstaltungen wie Gemeindefeste, Ausflüge,
Kinderbetreuung bieten auch andere Vereine an. Die Arbeit in den Seniorenheimen,
Krankenhäusern kommen nicht in den Blick. Wie die Menschen, die mal wie auch in der
Kommunalpolitik oder, in den Vereinen aktiv waren, so auch die Gemeindebesucher, die
regelmäßig an Gemeindeveranstaltungen und Gottesdiensten teilgenommen haben,
verlieren sich in der Anonymität ihres privaten Wohnbereiches, weil sie aus
gesundheitlichen Gründen nicht mehr ihre Wohnung verlassen können oder in Heime
umgesiedelt worden sind. Sie warten auf Besuch! Nicht nur die Neu zugezogenen!
Ein Gemeindeglied ermahnte die Verantwortlichen, mehr auf Substanz der Inhalte in den
Gottesdiensten und den Anderen Angeboten zu achten. Das mache die Kirchengemeinde
im Wesen attraktiv.
Am Ende sei nun der „Kirchengemeinderat“ gefragt. Wird der nach der wirtschaftlichen
Rentabilität der Mitarbeiter urteilen oder ……..?
Es bleibt bei meinem Bedenken. Es bedarf einer umfassenden sowie einer auf die
einzelnen Mitarbeitergruppen bezogene Supervision. Auf das Wirken des „Heiligen
Geistes“, dass er die Gemeinde zu einem lebendigen Glaubensleben erneuert, sollte man
sich nicht verlassen.
(15.09.2013)